Ausbildungsprofil: Vermitteln, bauen und verwalten
Schön und behaglich wohnen – das wollen wahrscheinlich alle Menschen. Doch wie findet man eigentlich die passende „Immobilie“, also ein besonderes Haus, oder die richtige Wohnung? Soll man mieten, neu bauen oder ein altes Haus kaufen und sanieren? Und was kostet das? Passt der Grundriss zu den Anforderungen eines Käufers oder Mieters – etwa wenn man ein Kinderzimmer, oder ein Büro braucht? Und wenn jemand aus der Stadt herausziehen will, welchen bezahlbaren Wohnraum gibt es dann im Umland? Wie ist dort die Infrastruktur? Einkaufsmöglichkeiten, Schulen, kulturelles Angebot? Diese beispielhaften Fragen muss man als Immobilienkaufmann/-frau beantworten können.
Dafür erstellt er oder sie zum Beispiel so genannte „Exposés“ – das sind Unterlagen, aus denen man ersehen kann, wie eine Wohnung aussieht und geschnitten ist, wie groß die einzelnen Räume sind und in welcher Umgebung diese Wohnung liegt. Bei Haus- oder Wohnungsverkäufen sind darüber hinaus auch Unterlagen zu den derzeitigen Eigentümern – zum Beispiel Grundbucheinträge – sowie andere rechtliche Dokumente enthalten, aus denen sich der Käufer einen guten Überblick verschaffen kann. Und wer neu bauen oder sanieren möchte, braucht ein Angebot über die Kosten.
Bei Wohnungs- oder Hausbesichtigungen geht der Immobilienkaufmann oder die Immobilienkauffrau natürlich mit und zeigt den Interessenten die Räume vom Keller bis zum Dach, von der Heizungsanlage bis zum ausbaufähigen Spitzboden. Gewappnet mit einem guten technischen Verständnis und Kenntnissen über die bauliche Substanz kann er oder sie kompetent Auskunft geben. Da es dabei nur selten direkt zu einem Abschluss kommt, sind oft weitere Angebote erforderlich, bis der Kunde „seine“ Immobilie gefunden hat.
Immobilienkaufleute müssen immer genau die Angebote herausfiltern, die das bieten, was der jeweilige Kunde sich wünscht und bezahlen kann. Denn was nützt es einem jungen Auszubildenden, der erst einmal seine eigenen (kleinen) vier Wände haben möchte, wenn man ihm eine Sechszimmer-Altbauwohnung im Stadtzentrum anbietet?
Und wie funktioniert das mit dem Kaufen? Bis auf wenige Ausnahmen können Käufer doch ein Haus nie sofort voll bezahlen. Dann muss es finanziert werden, d.h. der Käufer muss einen Kredit bei einer Bank aufnehmen. Wie man das am besten macht und welches Finanzierungsangebot das günstigste für den Käufer ist, dazu berät ebenfalls der Immobilienkaufmann -oder die Immobilienkauffrau.
Oft fungieren Immobiliengesellschaften auch selbst als Bauträger und können ihren Kunden daher neu gebaute Wohnungen und Häuser anbieten. Des Weiteren gehört die Verwaltung von Immobilien – zum Beispiel von Mehrfamilienhäusern, Einkaufszentren, Krankenhäusern etc. – zum Portfolio von Immobilienfirmen. Der Immobilienkaufmann oder die Immobilienkauffrau muss sich dann um alle organisatorischen Fragen rund um das Gebäude kümmern. Dazu gehören zum Beispiel die Ver- und Entsorgung, Versicherungen und Gebührenabgaben. Außerdem nimmt die Immobilienverwaltung Beschwerden von Mietern entgegen und sorgt dafür, dass nötige Reparaturen und Instandsetzungsmaßnahmen fach- und termingerecht ausgeführt werden.
Der Beruf des Immobilienkaufmanns/der Immobilienkauffrau ist sehr abwechslungsreich. Man sitzt nicht nur am Schreibtisch, sondern ist viel unterwegs und trifft die unterschiedlichsten Menschen mit ganz verschiedenen Wünschen und Vorstellungen. Daher muss man kommunikativ und flexibel sein und aufmerksam zuhören können. Sehr interessant sind auch die Zukunftsperspektiven. Ob als Bauberater, Immobilienvermittler (Makler), als Angestellter in der Immobilienabteilung einer Bank oder in der öffentlichen Verwaltung – Immobilienfachleute haben nach erfolgreicher Ausbildung viele Möglichkeiten, einen Job zu finden.
Ausbildungsdauer: 3 Jahre